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Die geplante Reform des WissZeitVG durch das BMBF ist keine Novellierung, sondern der Sargnagel für den Wissenschaftsstandort Deutschland
Pressemitteilung der Jusos Düsseldorf und Juso HSG Düsseldorf vom 05.04.2023 zum Reformvorschlag des WissZeitVG vom BMBF, vom 17.03.2023
Die Jusos Düsseldorf und Juso Hochschulgruppe Düsseldorf schließen sich dem öffentlichen Protest gegen die geplante Reform des WissZeitVG an.
Schon die aktuelle Form des WissZeitVG macht es Wissenschaftler*innen in Deutschland schwer, ihrer Arbeit zeitgemäß nachzugehen und vor allem zukunftsperspektivisch sichere Arbeitsverhältnisse zu haben. Robin Toelen, stellvertretender Vorsitzender der Jusos Düsseldorf und studentische Hilfskraft, erklärt: „Die geplante Reform verkennt nicht nur völlig die Zeithorizonte, mit welchen Wissenschaftler*innen auf dem Weg ihrer Karriere konfrontiert werden, sondern macht es künftigen Generationen fast unmöglich Promotionen, geschweige denn Habilitationen, und feste Anstellungen an Universitäten anzustreben. Düsseldorf und die Heinrich-Heine-Universität sind für viele ein attraktiver Studienstandort und potenzielle Arbeitgeberin. Ohne gute Arbeitsbedingungen und sichere Zukunftsaussichten wird dieses Bild jedoch zunehmend schwinden.“
Sollte dieser Gesetzesentwurf mit den im Eckpunktepapier genannten Reformen beschlossen werden, werden wir es in Zukunft nicht nur noch schwieriger haben, wissenschaftliche Talente aus dem Ausland anzuwerben, sondern müssen wir auch immer stärker damit rechnen, dass deutsche Studierende und angehende Wissenschaftler*innen ins Ausland gehen werden. Franca Bavaj, Co-Sprecherin der Juso Hochschulgruppe, betont: „Um Deutschland als Wissenschaftsstandort attraktiv zu halten, müssen Hochschulen neben einer angemessenen Finanzierung auch als Arbeitgeberinnen attraktiv sein.“
Um der Abwertung des Wissenschaftsstandorts Deutschland entgegenzuwirken, haben wir einen offenen Brief veröffentlicht, der zur Unterzeichnung offensteht. Gerade als Jungsozialist*innen und Teil der Sozialdemokratie, sehen wir es als unsere Aufgabe an, uns für bessere und vor allem respektvolle Arbeitsverhältnisse in Deutschland einzusetzen.